Das Bäderquartier von Baden

Die untere Altstadt von Baden, von der steilen Halde bis zu dem Bäderquartier gefällt mir eigentlich an Baden am Besten. Die Stadt hat eine über 2000 Jahre alte Geschichte, so errichteten schon die Römer die Siedlung Aquae Helvetica (Helvetische Bäder). Viele alte gotische Gebäude, Brücken und schmale Gassen zeugen von der spannenden Geschichte und laden zum Entdecken ein. Ein Apéro in der Kajüte beim Tränenbrünneli und ein gratis Fussbad “heisser Stein” und man gelangt gut erholt ins schöne Bäderquartier und zum Hotel Blume, in welchem man gemäss Gerüchten den ältesten Lift der Welt, den Schindler Nr. 2 finden soll. Absolut Sehenswert – ob die Geschichte stimmt oder nicht ist eigentlich egal.

Mit einem grossen Neubau des Thermalbades, entworfen durch den Stararchitekten Mario Botta, soll das Bäderquartier endlich wieder den Status zurückerhalten, welchen es vom Mittelalter bis Anfang des ersten Weltkrieges aufbauen konnte.

Spannende Facts aus der Geschichte des Bäderquartiers von Baden:

  • ca vor 2000 gründeten die Römer den Badeort Aquae Helveticae. 1967 kamen im Zuge eines Neubaus zwei luxuriöse mit Marmor verkleidete Badebecken und vier kleine Wannen zum Vorschein.
  • Im Mittelalter erlebte Baden eine grosse Blüte als Bäderstadt. Man machte lange Badekuren mit Wein, Weib und Gesang. Im Jahre 1578 befanden sich 31 Gruppenbäder in Baden.
  • Zur Badekur, welche in der Regel sechs bis acht Wochen dauerte, mussten die Gäste Bettzeug und Verpflegung selber mitbringen. Vor der Kur wurden die Gäste vom Bader oder Schröpfer zur Ader gelassen. Danach folgten Einheiten von sechs bis acht Stunden im Thermalwasser – so lange, bis sich der Badeausschlag (Urschlechte) bildete. Danach begann man den Ausschlag wieder “abzubaden” in dem man die Badedauer reduzierte. Die Badekuren wurden dann im 18. Jahrhundert durch Trinkkuren abgelöst, in welchen die Kurgäste bis zu 10l Wasser zu sich nahmen.
  • Im 17. Jahrhundert wurde man prüder und die grossen Gemeinschaftsbäder wurden durch Einzelwannen ersetzt. So zählte man 1880 schon mehr als 600 Wannen.
  • Noch vor dem ersten Weltkrieg zählte Baden 20 Badehotels mit über 1500 Betten. Auch in Ennetbaden kamen noch weiter 6 Hotels dazu.
  • 1963 eröffnete das neue Thermalbad, welches aber den Abwärtstrend leider auch nicht bremsen konnte.
  • 2020 wird das neue, durch Mario Botta entworfene Thermalbad öffnen und dem Bäderquartier neues Leben einhauchen.

Spannende Links zum Thema welche auch die Quellen für diesen Beitrag bilden:

39 Dinge, welche man in Baden unbedingt machen muss

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Der Berühmte Lift im Hotel Blume ist nicht der Schindler Lift Nr. 2

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Auf in die Bäder Zufunft

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